Wenn
man an hanseatische Städte denkt ist der Gedanke an einen
„FISCHMARKT“ gar nicht so fern.
® Hanseatisches Medienbüro |
Man
hört die Marktschreier die Fische anpreisen, sieht in Gedanken die
Leute strömen und...halt...wo strömen die denn alle hin? Nach
Hamburg...!? Tja der Fischmarkt in Hamburg ist legendär und in
Bremen ist er derzeit „rudimentär“. Einmal in der Woche kommt in
den Europahafen ein Fischkutter und verkauft direkt von Bord.
Na
immerhin der Anfang ist wieder gemacht.
Damals
hatte Bremen eine Fischverkäuferin, die als Original in die
Geschichte eingegangen ist. Die Rede ist von Lucie Flechtmann, besser
bekannt auch als Fisch- Luzie.
Bekannt
war sie für ihr Boot, mit dem sie den Fischern entgegen fuhr. Jedem
dem sie auf ihrem Kurs begegnete kaufte sie den kompletten Fang ab.
Lust hatte sie nämlich keine zu warten, bis auch der letzte wieder
im Hafen angekommen war. Selten entging ihr dabei auch nur eine
„Fischgräte“.
Geliefert
bekam sie den ganzen Fischkram übrigens auch bis in ihren „Laden“.
Also auch bis an ihren Marktstand, der sich in Nähe der
Baumwollbörse befunden habe.
Das
geneigte Kundengespräch war ihr oft fern. Impulsiv, ließ sie die
Kundinnen auch schon mal „Kontakt“ mit der „Ware“ aufnehmen.
Schluß war damit noch nicht. Der Streit ging regelmäßig vor dem
Richter weiter. Oftmals konnte der Richter auch noch was „lernen“.
Stichwort
„lernen“. Manchmal kann man noch Menschen kennen“lernen“, die
Geschichten von ihr erzählen können. Sie war sehr beliebt. Ihre
Beerdigung auf dem Friedhof Buntentor war sehr gut besucht. Als der
Sarg in die Erde gelassen wurde, war das Ende des Trauerzuges erst am
Leibnizplatz.
Spuren
von ihr gibt es heute noch. Die Rede ist vom Lucie Flechtmann Platz
in der Neustadt.
Spuren
hat die nächste Frau in der Bremer Fischgeschichte kaum
hinterlassen. Es sei denn man hat ein gut sortiertes Kochbücherregal.
Da gab es eine Frau Meyer, die zur Frau Holle wurde ohne das wir
beginnen müssen mit „Es war einmal...“
Luise
Meyer wird in Bremerhaven geboren. Der spätere Mann fürs Leben wird
Hermann Gustav Holle. Durch glückliche Umstände fällt ihr das
Kochbuch von Frau Henriette Davidis in die Hand. Sie beginnt es zu
überarbeiten und fortan erscheint “Das Praktische Kochbuch“
unter dem Doppelnamen Henriette Davidis Holle, Besonders bekannt
wurde Luise Holle für ihr Motto: „Hört meinen Rat! Esst mehr
Salat!“.
Darüber hinaus schrieb sie weitere Kochbücher wie z.B. 112 Rezepte
zur Bereitung von Seefisch-Speisen Fischkochbuch der Hochseefischerei
. Das ist in Geestemünde erschienen und man kann...wie viele ihrer
anderen Bücher kann man es noch bekommen....Wenn man weiß wo man
suchen muss.
Stichwort
„suchen“. Ihre Spuren sind echt wenig geworden. Dabei git es
keinen Grund dafür. Gehörte sie doch auch zu den „Worpswedern“
der „fast ersten Stunde“.
Möchte
man sich den Wind um die Nase wehen lassen, den sie in ihren Kinder-
und Jugendtagen gespürt haben mag, dann muss man nach Bremerhaven.
Schlendert man durch die Stadt in Richtung der Geestemündung. Dann
steht man unversehends vor einer kniehohen Mauer mit der Aufschrift
„Wencke- Docks“. Eine Tafel unweit davon erteilt soweit Auskunft
über die Geschichte der Werft, das man schon bald auch auf die
Tochter des Werftbesitzers Nicolaus Diedrich Wencke kommt. Mehr zu
ihr findet man gegenüber auf der anderen Uferseite im Morgenstern
Museum. Läßt man den Blick links des Museums weiter das Ufer
entlang schweifen, dann kommt man auf einen Gedenkstein. Der erinnert
an die die F.D.SAGITTA. Das ist der Name des ersten auf einer
deutschen Werft gebauten Fischkutters überhaupt. Bei der Werft
handelt es sich um die Wencke Werft auf deren Gelände man dort
steht. Die Taufpatin war eben jene, später als Landschaftsmalerin
schnell bekamnnt gewordene Sophie Wencke.
Übrigens
das Wort SAGITTA kommt aus dem lateinischen und bedeutet „Pfeil“.
Der ist schnell. Genau so schnell wie das Schiff sich im Wasser
verhalten hat, so schnell ist fast alles über „die Frau“ in der
Bremer Fischgeschichte in Vergessenheit geraten, oder ;-)